Das KOMPASS Gruppentraining richtet sich an Jugendliche mit Asperger Syndrom, die selbst erkannt haben, dass sie auf Grund ihrer sozialen Schwächen im Alltag immer wieder an Grenzen stossen und die ihre sozialen Kompetenzen verbessern wollen. Der Ansatz stützt sich auf die Erkenntnis, dass autistische Jugendliche diese Fähigkeiten nicht wie andere Jugendliche im Alltag erwerben, sondern dass man ihnen die Regeln der Kommunikation und des Zusammenlebens rational erklären muss. In der Gruppe können diese Fähigkeiten konkret erprobt werden. Gleichzeitig machen die Jugendlichen, meist zum ersten Mal, die Erfahrung, dass auch andere mit diesen Problemen zu kämpfen haben.
Das Programm ist modular aufgebaut und besteht aus einem Basis- und einem Fortgeschrittenenkurs, die jeweils etwa 7 Monate dauern. Die Jugendlichen treffen sich während der Schulzeit einmal in der Woche für 90 Minuten. Zwischen den Gruppensitzungen müssen Materialen bearbeitet und Hausaufgaben gelöst werden.
Die Module des Basiskurses umfassen die Themen unter anderem Emotionserkennung, Begrüssung, Telefonieren und Small-Talk. Im zweiten Teil werden die Module vertieft und um weitere Elemente, z.B. Sich einbringen in ein Gespräch, ergänzt. Zum Erlernen der Fähigkeiten kommen schriftliche Unterlagen, aber vor allem Gruppen- und Rollenspiele zum Einsatz. Videoaufzeichnungen ermöglichen ein gezieltes Feedback und daruf abgestütztes Üben.